Dienstag, 20. August 2013

Low Carb #2

Fast überall wo ich hinschaue wird Low-Carb in den Himmel gejubelt und die Kohlenhydrate verteufelt. Abnehmen, Definition im Bodybuilding und sogar Langstreckenlauf - alles ohne "Carbs".

Wieso das Ganze? Je mehr ich mich in Studien einlese und mit der Materie befasse, desto wütender werde ich auf die Verteufelung unseres Brennstoffs.

Wieso verzichten Menschen freiwillig auf die Nahrungsquelle für ihr Gehirn und alle anderen Vorgänge im menschlichen Körper?

Nach Auswertung einiger Studien und wissenschaftlicher Artikel bezüglich des Themas, möchte ich im Folgenden einige Kontroversen im Bezug auf Low-Carb-Ernährung anführen.


1. Kohlenhydrate für Hirn und mehr

Wie jeder Wissen sollte, funktioniert unser Gehirn nur durch Zufuhr des Einfachzuckers Glukose. Ohne Kohlenhydrate also keine Hirn - ohne Hirn, kein Leben! Unser "Denkorgan" verbraucht täglich ca. 140 Gramm Glukose. Benötigt es Nachschub, bekommen wir Hunger. Äßen wir dann überspitzt gesagt nur Fleisch, hätten wir kurze Zeit später wieder Hunger, weil das Gehirn keine Glukose bekommen hat.  
Jeder Stoffwechselvorgang im Körper geschieht durch Energie aus Kohlenhydraten. Bleiben sie aus, werden wir träge, antriebslos und schlecht gelaunt.
Wer viel Denkleistung zu verrichten hat, sollte auch viele Kohlenhydrate essen (ich meine damit nicht den gewöhnlichen Haushaltszucker, sondern natürliche Kohlenhydratquellen)

2. Kohlenhydrate für Fettabbau

"Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate". Diese vielzitierte Sportlerweisheit ist wahr. Wenn man Sport betreibt und nur ein Minimum an Carbs zu sich nimmt, wird man entgegen der landläufigen Meinung nicht mehr Fett abbauen, sondern Eiweiße aus den Muskeln zu Kohlenhydraten verstoffwechseln (vereinfacht gesagt). Klingt nicht so förderlich, oder?

3. Kohlenhydrate für sportliche Höchstleistung

Ausdauersport

Habt ihr schon mal einen Marathonläufer gesehen, der vor dem Wettkampf ein Fat-Loading betreibt? Ich nicht.
Kohlenhydrate sind die einzigen der drei Makronährstoffe, die der Mensch nicht in einem Maße speichern kann, um mehrere Tage ohne sie sportliche Leistung bringen zu können. Das gespeicherte Glykogen ist je nach Trainingsstand bereits nach einer Stunde intensiven Laufens/Radfahrens etc. verbraucht und der Körper ist auf Nachschub aus. Ab und an liest man, man könne ebenso gut einen Marathon laufen oder fahren, indem man nach der Low-Carb-Methode isst. Ich möchte eine Person sehen, die das freiwillig macht!

Kraftsport/Bodybuilding

Fast jeder Bodybuilder, der mit dem Kopf noch nach dem Wissen der 80er Jahre trainiert, kennt die Definitions-Phase, in der der Körperfettanteil maximal gesenkt werden soll. Dies geschieht heutzutage fast ausschließlich mit folgenden Mitteln: Unmengen an Protein, moderat viel Fett und so wenig KH, wie nur möglich. Zahlreiche Studien (z.B. hier aus dem Jahr 2012) deuten auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch ein Zuviel an Eiweiß hin.
Bodybuilder scheinen nicht zu wissen, dass für Fettabbau lediglich eine negative Kalorienbilanz zählt. Ich würde an ihrer Stelle eher gut gelaunt, voller Elan und mit vielen Carbs definieren, als furzend, mit weniger Leistungsfähigkeit und einer großen Portion schlechter Laune. Gesundheitliche Risiken natürlich inklusive!


Soweit für's erste. Sofern das Thema jemanden näher interessiert, wird es sicherlich einen dritten und wissenschaftlicheren Teil geben, doch jetzt gönne ich mir erstmal meinen 8-Bananen-5-Datteln-Hirseflocken-Smoothie zum Frühstück ;-)

Freitag, 16. August 2013

Show me your genitals

Sex macht Spaß und ist essenziell für Fortpflanzung (wenn man von künstl. Befruchtung abschaut). Sexuelle Reize sind toll und Genitalien sprechen an - aber BITTE NICHT auf der Straße.

Es genügt doch schon, dass an jeder zweiten Straßenecke große und kleine Plakate (halb)nackte Mitmenschen zeigen und uns suggerieren es sei normal so freizügig zu sein. Ich bin mit Sicherheit nicht gegen kurze Kleidung, wenn es schön warm ist und man sich gut darin fühlt, aber eine Sache fällt mir doch vermehrt auf: Mit Miniröcken und kurzen Kleidchen wird munter radelnd die Unterwäsche (im besten Falle) präsentiert.
Scheinbar ahnungslos von den tiefen Einblicken die frau gewährt, wird lächelnd und gut gelaunt in die Pedale getreten, als gäb's kein Morgen. Gute Laune ist toll und macht Freude, aber dieses Exibitionistische muss doch wirklich nicht sein. Oder?

Zufriedenheit mit seinem Körper ist wunderbar, doch muss man gleich so öffentlich das Stübchen lüften? Ich denke nicht.
Es liegt wohl ein Mangel an Anerkennung und/oder Aufmerksamkeit vor, den die Damen ungeachtet der armen Passanten, kompensieren möchten. Sonst wird sich doch so lautstark über das Verkommen von Frauen zu Lustobjekten (Sexismus-Debatte) beschwert, wieso dann eben diese mit sowas anheizen?

Es ist auch nicht so, als seinen die freizügigen Radlerinnen alle jung und naiv. Nein, viele sind auch schon betagter (älteste gesehene Dame war m.M.n. weit in Ihren 60ern), was für mich ausschließt, dass es sich um Naivität oder jugendlichen Leichtsinn handelt. Es ist gewollt und geschmacklos.
Niemand - außer Jungs zwischen 12 und 17 - will so offensichtlich die Genitalien einer Frau sehen.



Donnerstag, 15. August 2013

Keine Zeit für Sport

Leider ist dies eines, wenn nicht das, häufigste Argument der Sportmuffel. Dieses Argument zieht jedoch nicht, es ist eine Ausrede für mangelnde Lust und Motivation. Durch das Verweisen auf mangelnde Zeit erscheint der Verweigerer Willens, jedoch durch äußere Umstände nicht befähigt. In Wirklichkeit herrscht der innere Schweinehund und das Zeitproblem wird nur als Vorwand - oft auch unbewusst - genutzt, um das eigene Gewissen zu entlasten.

Ich sage euch: Jeder hat genügend Zeit seinem Körper und Geist etwas Gutes in Form von Sport zu tun.

Wenn man erst einmal damit anfängt, läuft es sowieso von alleine. Deshalb hier ein paar Einsteiger-Tipps:


  1. Früher Aufstehen
          Es ist eine Wohltat sich schon vor dem Büro-Alltag etwas Gutes getan zu haben. Das Ausschütten der           Glückshormone tut seines zum allgemeinen Wohlbefinden über den Tag hinzu. Man fühlt sich von                   morgens an frisch und voller Elan. Nach einiger Anlaufzeit kennt man das Wort "Morgenmuffel" nicht             mehr. 
          Bonus: Nach dem Frühsport schmeckt das Frühstück doppelt gut.
                                  
     2.  Prioritäten setzen

          Was erscheint sinnvoller? Stundenlanges surfen bei Facebook, Twitter und Co. oder eine Stunde                   Sport treiben? Selbst an einem "Gammel-Tag", sollte man mindestens eine halbe Stunde der Zeit                   abzwacken können. Schliefe man 8 Stunden lang, blieben inklusive duschen und umziehen noch 13               Stunden zum Entspannen!

      3.  5-10 Minuten reichen

           So viel Zeit sollte wirklich jeder haben. Hier empfiehlt sich eine HIIT-Einheit bspw. aus Burpees,                  Liegestütz und Crunches. Jede dieser Übungen 30 Sekunden sauber ausführen, dann sofort in die                  nächste wechseln und so weiter. Ein Durchgang bedeutet hier von Burpee zu Burpee und dieser wird            so oft wiederholt, bis man keine saubere Wiederholungen mehr schafft (Ziel sollten 3-5 Durchgänge              sein). Anschließend läuft der Körper aufgrund der "Sauerstoffschuld" so auf Hochtouren, dass er                  auch nach dieser kurzen Einheit noch vergleichsweise lange viel Energie verstoffwechselt. Sehr                      effektiv also bei wenig Zeit.

In jedem steckt eine Sportskanone! 

      

Freitag, 9. August 2013

Bin ich Menschenhasser?

Manchmal fällt es mir schwer, diese Frage mit "Nein" zu beantworten. Viel zu oft gehe ich durch die Innenstadt und schaue voller Verachtung in die Gesichter der Konsum-Zombies. Diese kurzen Momente sind es, die mich manchmal an die oben genannte Frage denken lassen...
Auf der anderen Seite bin ich fast durchweg fröhlich und eigentlich gar nicht pessimistisch, bis ich anfange tiefer in Gedanken abzutauchen, die sich mit dem Werk unserer Spezies befassen. Ignoranz, Egoismus und Habsucht sind die Attribute, die mir auf Anhieb einfallen. Sie treffen nicht auf jeden zu! Denn wäre es so, befände ich mich nicht mehr in dieser Realität.
Die Ausbeutung unseres (bisher) einzigartigen Planeten und der Bewohner, die Ignoranz den Hungernden gegenüber, die Habgier der Großkonzerne und politischen Institutionen, die zum Teil haarsträubende sog. Berichterstattung der Medien und die damit einhergehende Gleichschaltung der Menschen, sowie die "Mir doch egal"-Haltung ebenjener gehen mir am meisten gegen den Strich.

Zum Glück sind es nur Minuten, die mir an Zeit durch diese negativen Gedanken genommen werden, wie gerade jetzt. Deshalb muss ich auch gerade diesen Beitrag schreiben, um mir ein Ventil zu verschaffen, denn Laufen gehen ist gerade nicht drin ;-). In Minuten wie diesen wünsche ich manchen Menschen sogar das Schlimmste... und irgendwie macht mir das Angst.

Deshalb möchte ich das Wort Menschenhasser, welches sich so furchtbar negativ anhört und liest, gerne durch Erdverehrer (Juhu, mein Neologismus) ersetzen. Klingt vielleicht komisch, doch damit kann ich mich als überwiegend positiv denkender Mensch besser identifizieren.

Realitätsflucht unserer Gesellschaft

Party hier, Party da, Party überall! Warum eigentlich? Ist das "restliche" Leben der Partymäuse so langweilig und monoton, dass sie jedes Wochenende mal so richtig die Sau raus lassen, die Realität hinter sich lassen und sich komplett die Lichter auspusten?

Womöglich sind es viele Faktoren die ineinander greifen. Zum einen, fällt es den meisten in Schule, Studium und Beruf schwer, sich selbst zu verwirklichen. Alles wird vorgelebt, vom Kindergarten an bis hin zum Job. Geregelte Zeiten, Stunden-/Lehr-/Arbeitspläne, allgemein gültige und für jeden gleiche Ziele, Zeitdruck. Kein Wunder, dass dabei das Ego auf der Strecke bleibt und man insgeheim und schleichend immer frustrierter wird uns sich auf's allsamstagliche Flüchten in eine heile Parallelwelt freut in der man selbst bestimmt was man trinkt, raucht und wie sehr man sich ins Nirwana schießt. Einfach mal Rebell sein in der Welt der Spießer und Ja-Sager.
Vergessen möchte ich nicht die Flucht vor persönlichen Problemen zu nennen, welche jedoch schon seit jeher Grund für das Betäuben des eigenen Geistes war und nicht im Zusammenhang mit "unserer Zeit" steht.

Was in meiner kleinen Aufzählung natürlich nicht fehlen darf sind Werbung und Film. Das Feiern wird so stilisiert, als gehöre das regelmäßige Betäuben zum normalen Leben dazu. Tut man es nicht ist man uncool; ein Gruppenzwang entsteht. In den Medien sieht aber auch alles so fröhlich und perfekt aus, da möchte man doch glatt in den Fernseher springen und mittanzen. Die knapp bekleideten Damen und Herren, die dort zu sehen sind, stiften die Leute in der realen Welt dazu an, sich ebenfalls nur mit dem Nötigsten bekleidet auf die Piste zu begeben, selbst wenn es in manchen Fällen - gelinde gesagt - wirklich unvorteilhaft ist.

Schaut man zur weltweiten Party-Metropole Kazantip und hört sich die "Rechtfertigungen" der Feiernden an, so hört man fast im Chor, dass man "für ein paar Tage dem Alltag entfliehen" wolle. Schade, denn genau dort, im ach so langweiligen Alltag, ließe sich so viel Gutes ins eigenen Leben integrieren.

Wie wäre es mit einer Veränderung der Umstände? Eine Fortbildung, um sich selbst zu verwirklichen, eine Umschulung oder ein weiteres Studium um den Kindheitstraum zum Beruf zu machen - auch mit Mitte 30 und entgegen der vorherrschenden Meinung Dritter. Wieso nicht mal eine Auszeit nehmen und für ein Jahr den Armen der Welt vor Ort helfen oder einfach nur ehrenamtlich in Tafeln oder Tierheimen arbeiten? Sport treiben ist doch auch eine angenehme Realitätsflucht und oft mit sozialen Kontakten verbunden, genauso wie das gemeinsame Besuchen eines Freizeitparks, einer Bowlingbahn oder des Kinos um die Ecke mit Freunden. Es gibt so viele erfüllende und verbindende Alternativen zum kollektiven Rausch und Sonntagskater...

Mittwoch, 7. August 2013

Shake it, Baby!

Der Schweiß tropft das Gesicht herunter, die Kleidung nass, der Körper müde. Der Blick ist starr auf dem Weg zur Umkleide. Eine Dusche wäre eine Wohltat, doch Halt - erst ein Proteinshake!

Leider ist dies kein Einzelfall in hiesigen Fitnessstudios und jedes Mal wenn so ein Möchtegern-Arnie neben mir in der Umkleide seinen riesen Shake mit 40 Gramm Whey Protein in sich rein fährt, möchte ich am liebsten fragen wieso er das tut. Es kommt mir vor als würde fast jeder zweite Mann nach diesem Schema vorgehen: Gewichte stemmen (dazwischen viel plappern und zu lange Pausen machen) - "Wertvolle" Tipps im Studio verbreiten - Post-Workout-Shake konsumieren - Duschen.

Der Irrglaube, man täte seinem Körper damit etwas gutes ist schon längst wiederlegt. Eine Studie namens "The time course for elevated muscle protein synthesis following heavy resistance exercise", welche bereits 1995 erschien, zeigte, dass die Proteinsynthese 4 Stunden nach intensivem Kraftsport um 50% und 24 Stunden danach um 109% erhöht ist. Was schlussfolgern wir daraus?
Ja, es ist sogar sinnvoller, etwas Zeit nach dem Training vergehen zu lassen, ehe man die "große Proteinladung" in sich reinschaufelt. Zahlreiche aktuellere Studien belegen dies in ähnlicher Form. Mal sei die Proteinsynthese bis zu 48 Stunden erhöht, mal "nur" bis zu 24 Stunden - doch nie kommen sie zum Schluss, dass ein "Eiweiß-Laden" direkt nach dem Training positive Effekte auf den Muskelaufbau habe. Klar werben die Hersteller mit anderen Angaben, welche sich jedoch nicht auf seriöse Studien beziehen.

Nebenbei bemerkt ist es nicht sinnvoll mehr als 30 Gramm Protein pro Mahlzeit zu sich zu nehmen, da der Körper schlicht und ergreifend nicht mehr als diese Menge auf einmal verstoffwechseln kann, was wiederum ebenfalls durch aktuelle Studien belegt ist.

Verbreitet die frohe Botschaft in euren Fitness-Studios, sodass die Muskelprotze von nun an ihre wohlverdiente Dusche sofort genießen können!